Jessi und Marcel in den Parteirat!
Wir freuen uns, dass Jessica Messinger und Marcel Emmerich auf der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen Baden-Württemberg am 10. Oktober 2015 auf Plätze im Parteirat kandidieren. Beide haben ein Votum der Grünen Jugend Baden-Württmeberg. Das heißt: Wir sprechen uns dafür aus, die beiden als junge Mitglieder in den Parteirat zu wählen. Also, an alle Delegierte*n: Stimmt für die beiden ab und sorgt dafür, dass junge Stimmen bei den baden-württembergischen Grünen Gehör finden! Unten findet ihr die Bewerbungsschreiben von Jessi und Marcel.
Wir wünschen euch viel Erfolg und drücken die Daumen!
Bewerbung Jessi Messinger
Bewerbung Marcel Emmerich
Bewerbung Jessi Messinger
Liebe Freundinnen und Freunde,
hiermit bewerbe ich mich bei euch um einen Platz im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg. Gerne möchte ich Grüne Politik an dieser Stelle zwei weitere Jahre mit gestalten. Wie bereits vor zwei Jahren kandiere ich erneut als Kandidatin der GRÜNEN JUGEND, die mir auf der vergangenen Landesmitgliederversammlung eines der beiden Voten dafür gegeben hat. Ausgestattet mit diesem Votum war es (und wäre es bei Wiederwahl natürlich weiterhin) für mich in den vergangenen Jahren sehr wichtig, im Landesvorstand auch junggrüne Meinungen und Interessen einzubringen und zu vertreten sowie für die Vernetzung zwischen Mutterpartei und Jugendverband mit zu sorgen. Der Landesvorstand ist zum einen ein zentraler Ort für politische und strategische innerparteiliche Debatten und zum anderen ein wichtiges Vernetzungsgremium. Um die ganze Bandbreite der Partei abzubilden, ist es wichtig, dass auch die GRÜNE JUGEND vertreten ist.
Im Landesvorstand arbeiten wir – auch bei Meinungsverschiedenheiten – konstruktiv an einer gemeinsamen Linie und Strategie der Grünen Baden-Württemberg und besonders in Wahlkampfzeiten ist es sehr wichtig, dass es diesen Raum der sachlichen, ehrlichen Diskussion und Reflexion gibt. Mir macht die Arbeit sehr viel Freude, ich mag den Austausch mit den unterschiedlichsten Mitgliedern der Partei im ganzen Land und möchte meine begonnene Arbeit hier gerne fortsetzen.
In den kommenden Monaten wird sich alles um den Wahlkampf drehen und darum, die Kandidierenden vor Ort zu unterstützen und so die Regierungsbeteiligung der Grünen in Baden-Württemberg weiter zu erhalten. Dass wir Grüne 2011 die Landtagswahl gewinnen konnten und nun seit über vier Jahren erfolgreich ein Land federführend regieren, war und ist kein Selbstläufer – sondern das Ergebnis harter und kontinuierlicher Arbeit vieler Menschen im Land und vor Ort in den Kommunen. Für mich ist klar: der sozial-ökologische Wandel geht nicht von heute auf morgen, aber genau das ist der Grund, warum wir jetzt einen entschlossenen Landtagswahlkampf brauchen, um gemeinsam dafür zu streiten, dass Baden-Württemberg nicht mehr in die Hände der CDU zurückfällt. Es braucht noch viele weitere Grüne Regierungsjahre im Land, um entgegen der Schmutzkampagnen der CDU beispielsweise weiter unter Beweis zu stellen, dass der ökologische Wandel gerade auch in einem reichen Industrieland funktioniert und dass die gerechte Reform des Bildungssystems notwendig war und ist. Eine Schule für Alle muss dabei unser Ziel bleiben. Auch eine offene und gerechte Gesellschaft ist nicht von heute auf morgen zu gestalten.
In diesem Sommer haben sich tausende Menschen für geflüchtete Menschen engagiert und klare Kante gegen rassistische Übergriffe auf Asylunterkünfte gezeigt. Diese Menschen zeichnen das Bild eines Landes, in dem Grüne Politik – Politik, die Solidarität statt Ausgrenzung garantiert – ein zu Hause hat. Das vergangene Jahr war aber ebenfalls gezeichnet von Zustimmung zu den rechtspopulistischen und islamfeindlichen Parolen von „PEGIDA“ und der AfD sowie von Demonstrationen, auf denen gegen „Genderwahn“, Gleichberechtigung und Akzeptanz für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle sowie Transgender gehetzt wurde. Unsere Grüne Politik in Baden-Württemberg ist für mich die Garantin einer offenen und menschlichen Gesellschaftspolitik, die Selbstbestimmung und ein angstfreies Leben für jede und jeden Einzelnen zum Ziel hat. Politisch zeigen wir dies beispielsweise mit der Verabschiedung des landesweiten Aktionsplans für Akzeptanz und gleiche Rechte durch die Landesregierung aber auch auf der Straße, wenn wir uns gegen die menschenfeindliche Parolen der so genannten „Demo für Alle“ wehren und für die Rechte von Minderheiten und Geschwächten in unserer Gesellschaft einstehen.
Mir liegt ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Geschlechter am Herzen und nichts macht mich wütender, als der Blick auf den alltäglichen Sexismus um uns alle herum und wenn ich sehe, wie weltweit Rechte von Mädchen und Frauen mit Füßen getreten werden. Es ist ein wichtiger Beitrag, dass die Landesregierung beschlossen hat in Baden-Württemberg Frauen, die im Nordirak von sexualisierter Gewalt betroffen waren, Zuflucht und medizinisch-psychologische Unterstützung zu geben.
Selbst wenn die Grünen in Sachen Geschlechtergerechtigkeit schon lange Vorreiterin sind, ist auch hier noch lange nicht alles getan. Die geschlechtergerechte Reform des Landtagswahlrechts ist vorerst gescheitert, Sexismus ist kein Problem von vorgestern und bei den Aufstellungen zur Kommunalwahl kamen vielerorts weniger Frauen als Männer zum Zug. Im Rahmen meiner Arbeit im Parteirat habe ich als Frauenpolitische Sprecherin das „Frauenmentoring“, ein Vernetzungsprogramm für junge Frauen und weibliche Neumitglieder, für die Landespartei geplant und betreut. Mir ist es wichtig, dass wir als Partei nicht nur Forderungen nach außen – beispielsweise nach Frauenquoten für die Privatwirtschaft – tragen, sondern auch selbst innerverbandlich für eine gerechte Partizipation sorgen und diskriminierende Strukturen abbauen. Dafür möchte ich mich weiter stark machen.
In guter Zusammenarbeit mit der GRÜNEN JUGEND und mit den Mitgliedern der Partei möchte ich Grüne Politik gerne weiter im Parteirat mit gestalten. Dabei ist es mir gerade in Wahlkampfzeiten wichtig, dass wir Lebendigkeit ausstrahlen und angesichts vieler Herausforderungen und Krisen progressive Ideen in die Gesellschaft tragen. Grüne Politik wächst nicht auf barem Grund, sondern gedeiht dann besser, wenn wir mit den Menschen, die sich für Grüne Ideale, einen sozial-ökologischen Wandel sowie für eine solidarische und gerechte Gesellschaft einsetzen, zusammenarbeiten. Ich freue mich darauf und bitte um euer Vertrauen und eure Stimme.
Herzliche Grüße
Jessica
Bewerbung Marcel Emmererich
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich bewerbe mich bei Euch mit einem Votum der Landesmitgliederversammlung der Grünen Jugend Baden-Württemberg um einen Platz im Landesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Baden-Württemberg.
Der Landesvorstand fungiert als das zentrale Gremium unserer Partei, das alle Ebenen einbinden, abdecken und vernetzen soll. Daher ist es auch in Zukunft erforderlich, dass die Grüne Jugend dort stark vertreten ist. Als Ort für politische Weichenstellungen und innerparteiliche Debatten ist der Landesvorstand von großer Bedeutung. Dabei sollen seine Entscheidungen die Meinungen der Parteimitglieder widerspiegeln, Abläufe transparent ausgestaltet sein und mit Blick auf die Landtagswahl soll ein starker Wahlkampf auf die Beine gestellt werden.
Als Landessprecher der Grünen Jugend konnte ich in den vergangenen vier Jahren bereits viele wichtige Erfahrungen sammeln, die mir bei meiner Mitarbeit im Landesvorstand behilflich sein werden. Durch meine regelmäßige Teilnahme an den Landesvorstandssitzungen konnte ich das Gremium schon kennenlernen und weiß wie dort gearbeitet wird. Dabei war es mir einerseits ein Anliegen die Positionen der Grünen Jugend einzubringen und andererseits für eine gute Vernetzung zwischen den Ebenen zu sorgen. Darüber hinaus habe ich als Mitglied der Wahlkampfkommission (WKK) zur Bundestagswahl 2013, bis Mai 2015 als Mitglied der WKK zur Landtagswahl im nächsten Jahr und als GJ-Vertreter in der Fachgruppe Bildung noch mehr mitgenommen, indem ich Wahlkämpfe begleitet, mitorganisiert sowie vorbereitet und nun erste Ideen für die Erstellung des Wahlprogramms mit eingebracht habe. Mit alldem kann ich einen Beitrag dafür leisten, dass der Landesvorstand auch in Zukunft so gut aufgestellt ist.
Als Sprecher der LAG Demokratie, Recht und Innere Sicherheit engagiere ich mich weiter in der Partei, weil ich mich dafür einsetzen möchte, dass es einen innerparteilichen Ort für intensive thematische Diskussionen gibt und die Stimme der Basis lebendig bleibt. Die Landesarbeitsgemeinschaften haben seit der Regierungsübernahme an Bedeutung gewonnen und sind im steten Austausch mit der Fraktion und teilweise auch mit der Regierung. Viele engagierte und fachkundige Mitglieder finden sich hier zusammen. Damit ihre Meinungen und der Raum für Debatten auch weiterhin nicht zu kurz kommen, möchte ich auch für sie eine starke Stimme im Landesvorstand sein.
Besonders wichtig sind mir persönlich die Themen Bildungs- und Innenpolitik. In meiner Zeit als GJ-Sprecher habe ich viel zu diesen Themen gearbeitet und einige Eindrücke gewinnen können. Als Grüne Jugend haben wir allein oder zusammen mit Campusgrün diverse Anträge – auch erfolgreich – auf Parteitagen eingebracht. Außerdem war es mir immer wieder ein besonderes Anliegen, die fragwürdigen Law-and-Order-Ausflüge von Innenminister Reinhold Gall kritisch zu begleiten. In der Bildungspolitik möchte ich mit Euch gemeinsam dafür streiten, dass das baden-württembergische Schulsystem nicht in einem 2-Säulen-Modell endet, sondern dass das Ziel „Eine Schule für Alle“ langfristig auch weiterhin nicht aus dem Blick gerät. In der Innenpolitik brauchen wir Maßstäbe, die auf Freiheit setzen und für Transparenz sorgen. Dazu gehören ein unabhängiges Beschwerdewesen bei der Polizei und ein modernes Versammlungsrecht, das die Rechte von Demonstrant_innen schützt.
In den letzten Jahren hat die grün-rote Landesregierung schon eine Menge auf den Weg ge-bracht, auf das wir zu Recht stolz sein können: Die Einführung der Gemeinschaftsschule, die Abschaffung der Studiengebühren, die Verankerung von Ganztagesschulen, die Etablierung des Nationalparks, die Lockerung des Tanzverbots, die verbesserten Möglichkeiten für den Windkraftausbau, das Ende der Spatenstichpolitik – all das trägt eine klare Grüne Handschrift und ist noch lange nicht alles. Es gibt nicht einen Grund, warum Grün-Rot dieses Land nicht weiterregieren sollte. Baden-Württemberg und den Menschen, die hier leben, geht es besser. Sie haben Gefallen gefunden an dem neuen, sozial-ökologischen Baden-Württemberg.
Für unser Landtagswahlprogramm ist es mir wichtig, dass es nicht nur darum geht, Geleistetes zu loben und fortzuführen, sondern auch neue Projekte und Ideen wie die Abschaffung des Sitzenbleibens oder die Anhebung der „geringen Menge“ in der Drogenpolitik in den Blick zu nehmen und nach der Wiederwahl anzupacken.
Dieses Land darf nicht zurück in alte Zeiten mit einem erzkonservativen Guido Wolf aus dem hinterwäldlerischen CDU-Land. Auf der einen Seite fordert er Mehrausgaben in fast allen Bereichen und auf der anderen Seite erfindet er einen Schuldenhaushalt und ist nicht in der Lage Einsparvorschläge zu machen. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Ein Mann, der sich gegen den Mindestlohn wendet, keine klare Haltung in der Bildungspolitik hat, mehr Abschiebungen fordert und sich gegen das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare einsetzt, ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen und hat in der Villa Reitzenstein nichts zu suchen.
In den nächsten Monaten geht es für uns deshalb darum die Partei fit zu machen für einen starken und überzeugenden Wahlkampf, der die Menschen davon überzeugt, dass es Sinn macht nochmal für eine starke Grüne Partei zu stimmen. Es geht darum, dass wir ein durchdachtes und innovatives Programm haben. Es geht darum, dass wir den Menschen in diesem Land klar machen, dass Grüne dieses Land auch in den nächsten fünf Jahren regieren können, damit Baden-Württemberg noch weltoffener, ökologischer und sozialer wird. Als Landesvorstand, als Regierung, als Fraktion, als Grüne Jugend – kurzum: als Landespartei – können wir alle gemeinsam selbstbewusst und stark dafür kämpfen.
Um dabei an verantwortungsvoller Stelle mithelfen zu können, bitte ich Euch nun um Euer Vertrauen und Eure Stimme bei den Landesvorstandswahlen auf der Landesdelegiertenkonferenz in Pforzheim. Für Rückfragen zu meiner Bewerbung stehe ich Euch natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Viele liebe Grüße,
Marcel