Kein Platz für Nazis – unsere Welt ist bunt!
Anlässlich der faschistischen Kundgebung Rechtsradikaler am heutigen Samstag in Göppingen erklärt die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg:
Am 06. Oktober 2012 wollen bis zu 400 Neonazis aus ganz Deutschland in Göppingen aufmarschieren, um ihre menschenverachtenden Parolen zu verbreiten. Das wollen wir nicht stillschweigend hinnehmen. Nazis sind kein ostdeutsches Problem – faschistisches Gedankengut fällt gleichermaßen in Baden-Württemberg auf fruchtbaren Boden. Wir begreifen Naziaktivitäten als Versuch, ein gesellschaftliches Klima herzustellen, in dem Nationalismus, Rassismus, Fremdenhass, Antisemitismus und Sexismus als „normal“ gelten.
Unserer Vision eines Lebens in Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ist nichts mehr zuwider als die Annahme der Ungleichheit und Ungleichwertigkeit der Menschen, die für Neonazis Grundbestandteil ihrer Ideologie ist. Wohin solche menschenverachtenden Einstellungen führen können, hat die deutsche Geschichte gezeigt.
Als junge Generation tragen wir mit die Verantwortung dafür, dass die Morde der sogenannten Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten niemals wieder in Vergessenheit geraten.
Nicht zuletzt die Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und der neonazistische Angriff auf neun Jugendliche im vergangenen Jahr in Winterbach haben gezeigt, dass sich Nazis heute auch nicht darauf beschränken, ihre Propaganda unter Leute zu bringen, sondern dass sie vor brutalen Angriffen nicht zurückschrecken. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns als GRÜNE JUGEND gemeinsam mit einem breiten Bündnis gesellschaftlicher und politischer Gruppen friedlich an den Protesten in Göppingen beteiligen.
Leider werden in Baden-Württemberg Antifaschistinnen und Antifaschisten im Zuge von Aktionen und Demonstrationen nicht nur von Nazis bedroht, sondern auch von Polizistinnen und Polizisten sowie von manchen Politkerinnnen und Politikern kriminalisiert, wie zuletzt Ende Juli auf einer Demonstration gegen eine Kundgebung der NPD in Stuttgart, als die Polizei friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten kesselte. Es kann nicht sein, dass wir erleben müssen, dass Antifaschistinnen und Antifaschisten durch Überwachung und Gängelung an Protest gehindert werden, während gleichzeitig ans Licht kommt, dass die NSU jahrelang beinahe ungestört morden konnte und die Aufklärung nun durch die Unfähigkeit des Verfassungsschutzes und der Polizei derart behindert wird.
Nazis sind die Feinde unserer Gesellschaft und nicht die, die sich gegen Nazis engagieren. Dieses Engagement ist unglaublich wichtig und bitter notwendig.
Wir sagen: Ignorierend über Naziaufmärsche hinwegzusehen ist kein sinnvoller Umgang mit faschistischem Gedankengut. Wir dürfen den Nazis nicht die Straßen überlassen – unsere Welt ist bunt!