Tag gegen Gewalt an Frauen: NEIN zu Gewalt an Frauen! – hier vor Ort und überall.
In Deutschland mehrten sich Berichte über sexualisierte Gewalt an Frauen
und Mädchen in den Flüchtlingsunterkünften. Aber viele Frauen, die nach
Deutschland flüchten, kämen bereits als Opfer von sexueller Gewalt und
Missbrauch hier an.
„Frauen haben in den Sammelunterkünften oft keine Rückzugsmöglichkeiten und
kennen ihre Rechte bei sexualisierter Gewalt nicht. Hinzu kommt, dass
sprachliche Barrieren den Zugang zu Hilfeeinrichtungen und Beratung
erschweren“, sagt die frauen- und genderpolitische Sprecherin der Grünen
Jugend Baden-Württemberg, Viktoria Kruse.
„Auch der Umgang mit schwangeren Flüchtlingen muss sich in
Baden-Württemberg verbessern. Viele Schwangerschaften die vor, kurz nach
oder während der Flucht entstanden, sind meist ungewollt und teilweise
unter Gewalt entstanden“, erklärt die frauen- und genderpolitische
Sprecherin.
Die betroffenen Frauen bräuchten Beratung und Betreuung in ihrer Sprache
und von weiblichen Ansprechpartnerinnen. Stark traumatisierte Frauen sowie
Schwangere seien besonders schutzbedürftig. Daher müsse ihnen eine
geschützte Unterbringung außerhalb der Gemeinschaftsunterkünfte zur
Verfügung stehen.
Leider seien geflüchtete Frauen im medialen Diskurs über Flüchtlinge nur
selten im Fokus. „Oft schüren alte weiße Männer, wie die Herren von der CDU, die sich sonst
nur selten für die Gleichstellung der Frauen interessieren, Ängste, dass
Horden von jungen männlichen Flüchtlingen aus patriarchalen
Gesellschaftsstrukturen Frauen in Deutschland zur Bedrohung werden könnten.
Doch genau da liegt der Fehler“, so Kruse, „denn wenn man auf diesen
populistischen Zug aufspringt, geraten die geflüchteten Frauen völlig außer
Acht, die tatsächlich von Gewalt bedroht sind oder schon Opfer geworden
sind.“
„Deshalb fordern wir von der Landesregierung mehr Beratungsangebote für
geflüchtete Frauen und Mädchen durch geschulte, weibliche Hauptamtliche,
sowie geeignete Schutz- und Rückzugsräume in den Sammelunterkünften. Das
Land Baden-Württemberg steht hier in der Pflicht, Frauen vor Gewalt zu
schützen.“, so die Landessprecherin Lena-Christin Schwelling.